Zahlen und Fakten - Die soziale Situation in Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, 09.11.2013
Ende 2012 waren in Deutschland 2,54 Millionen Menschen pflegebedürftig - davon bezogen 145.000 Personen Leistungen über eine private Pflege-Pflichtversicherung und 2,40 Millionen Personen über die soziale Pflegeversicherung. 1995 lag die Zahl der Leistungsbezieher der sozialen Pflegeversicherung noch bei 1,06 Millionen – bis 2012 ist die Zahl der Pflegebedürftigen im Durchschnitt um 4,9 Prozent pro Jahr gestiegen.
Pressemitteilung Nr. 024 vom 18.01.2013
WIESBADEN – Im Dezember 2011 waren in Deutschland 2,50 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Mehr als zwei Drittel (70 % oder 1,76 Millionen) aller Pflegebedürftigen wurden nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu Hause versorgt. Von diesen erhielten 1,18 Millionen Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld – das bedeutet, dass sie in der Regel allein durch Angehörige gepflegt wurden. Weitere 576 000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten, bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste. In Pflegeheimen vollstationär betreut wurden insgesamt 743 000 Pflegebedürftige (30 %).
Die Mehrheit (65 %) der Pflegebedürftigen war weiblich. Insgesamt 83 % der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter, mehr als ein Drittel (36 %) war über 85 Jahre alt.
Die Nachfrage nach Leistungen der ambulanten Pflegedienste und der vollstationären Pflegeheime hat im Vergleich zu 2009 zugenommen: Die Anzahl der in Heimen vollstationär Versorgten ist um 3,6 % (+ 26 000) gestiegen; die Zahl der durch ambulante Dienste betreuten Pflegebedürftigen um 3,8 % (+ 21 000). Diese Angaben beruhen auf Befragung der Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste durch die Statistischen Ämter der Länder und des Bundes.
Der Zeitvergleich der Zahl der allein durch Angehörige versorgten Pflegebedürftigen ist nur eingeschränkt möglich. Rechnerisch nahm die Zahl der allein durch Angehörige versorgten Pflegebedürftigen gegenüber 2009 um 10,9 % (+ 116 000) zu. Diese Angaben basieren auf Datenlieferungen der Pflegekassen. Die aktuell berechnete Zunahme erscheint aber im Vergleich mit Daten des Bundesministeriums für Gesundheit über die Entwicklung der Zahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger der sozialen Pflegeversicherung und auch im längerfristigen Vergleich um bis zu 90 000 Personen zu hoch. Ursache dafür sind Änderungen in den Abläufen der Pflegekassen bei der Datenmeldung.
Weitere Ergebnisse – insbesondere auch zu Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten einschließlich des Personals – stehen im Bericht zur "Pflegestatistik 2011 – Deutschlandergebnisse" zur Verfügung.
Pressemitteilung Nr. 324 vom 18.09.2012
WIESBADEN – Zum Jahresende 2011 lebten rund 7,3 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das rund 187 000 oder 2,6 % mehr als am Jahresende 2009. 2011 waren somit 8,9 % der gesamten Bevölkerung in Deutschland schwerbehindert. Etwas mehr als die Hälfte (51 %) der Schwerbehinderten waren Männer. Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt und ein gültiger Ausweis ausgehändigt wurde.
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren deutlich mehr als ein Viertel (29 %) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre und älter; knapp die Hälfte (46 %) gehörte der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahren an. 2 % waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Mit 83 % wurde der überwiegende Teil der Behinderungen durch eine Krankheit verursacht; 4 % der Behinderungen waren angeboren beziehungsweise traten im ersten Lebensjahr auf, 2 % waren auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.
Zwei von drei schwerbehinderten Menschen hatten körperliche Behinderungen (62 %): Bei 25 % waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei 13 % waren Arme und Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 12 % Wirbelsäule und Rumpf. In 5 % der Fälle lag Blindheit beziehungsweise eine Sehbehinderung vor. 4 % litten unter Schwerhörigkeit, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Der Verlust einer oder beider Brüste war bei 2 % Grund für die Schwerbehinderung.
Auf geistige oder seelische Behinderungen entfielen zusammen 11 % der Fälle, auf zerebrale Störungen 9 %. Bei den übrigen Personen (18 %) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.
Bei knapp einem Viertel der schwerbehinderten Menschen (24 %) war vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden; 31 % wiesen einen Behinderungsgrad von 50 auf.
Schwerbehinderte Menschen 2011
Gut 2,3 Millionen Pflegebedürftige.
Davon werden mehr als zwei Drittel zu Hause versorgt.
Im Dezember 2009 waren 2,34 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI); die Mehrheit (67 %) waren Frauen.
83 % der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter; 85 Jahre und älter waren 35 %.
Mehr als zwei Drittel (69 % bzw. 1,62 Millionen) der Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Davon erhielten 1 066 000 Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld, das bedeutet, sie wurden in der Regel zu Hause allein durch Angehörige gepflegt. Weitere 555 000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste. 31 % (717 000) wurden in Pflegeheimen vollstationär betreut.
4 % mehr Pflegebedürftige als 2007.
Hohes Wachstum mit 10 % bei den ambulanten Pflegediensten
Gegenüber 2007 hat die Zahl der Pflegebedürftigen - im Zuge der Alterung der Bevölkerung - um insgesamt +4,1 % bzw. 91 000 Personen zugenommen.
Pressemitteilung Nr. 187 vom 12.05.2011
WIESBADEN - Im Jahr 2009 lebten in Deutschland 9,6 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen des Mikrozensus mit. Im Durchschnitt war somit jeder neunte Einwohner (11,7%) behindert. Mehr als die Hälfte davon (53%) waren Männer. Der größte Teil, nämlich rund 7,1 Millionen Menschen, war schwerbehindert; 2,5 Millionen Menschen lebten mit einer leichteren Behinderung.
Die Auswirkungen der Behinderung auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung (GdB) nach Zehnergraden von 20 bis 100 abgestuft festgestellt. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert. Als leichter behindert werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet.
Gegenüber 2005 ist die Zahl der behinderten Menschen um 11% beziehungsweise 919 000 Personen gestiegen. Besonders stark erhöhte sich die Zahl der Personen mit leichter Behinderung, und zwar um 29% (+ 546 000 Personen). Die Zahl schwerbehinderter Menschen nahm um 6% zu (+ 374 000 Personen).
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 72% der behinderten Menschen 55 Jahre oder älter. Der entsprechende Anteil dieser Altersgruppe innerhalb der nichtbehinderten Menschen betrug demgegenüber nur 29%.
Die Lebenssituation von behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren unterscheidet sich - nach den Daten des Mikrozensus - häufig deutlich von der Situation bei den nichtbehinderten Menschen gleichen Alters. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren sind häufiger ledig und leben öfter allein als Nichtbehinderte in dieser Altersklasse. Der Anteil der Ledigen unter den behinderten Menschen beträgt in diesem Alter 54% - der entsprechende Anteil bei den Nichtbehinderten 41%. Der Anteil der Alleinlebenden im Alter zwischen 25 bis 44 Jahren liegt bei behinderten Menschen bei 31%, bei Menschen ohne Behinderung hingegen bei 21%.
Insgesamt 17% der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren hatten keinen allgemeinen Schulabschluss (beziehungsweise einen Abschluss nach höchstens sieben Jahren Schulbesuch); bei Menschen ohne Behinderung in diesem Alter hatten deutlich weniger (3%) keinen Abschluss. Abitur hatten hingegen 12% der behinderten und 29% der nichtbehinderten Menschen in dieser Altersklasse.
Am Arbeitsmarkt zeigt sich eine geringere Teilhabe der behinderten Menschen: 70% der behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren waren erwerbstätig oder suchten nach einer Tätigkeit; bei den gleichaltrigen Nichtbehinderten waren es 88%. Behinderte Menschen zwischen 25 und 44 Jahren waren häufiger erwerbslos. Die Erwerbslosenquote beträgt bei ihnen 10%, die entsprechende Quote bei den Nichtbehinderten 7%.
Auch von Krankheiten sind behinderte Menschen häufiger betroffen: So waren bei den behinderten Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren 29% in den letzten vier Wochen vor der Mikrozensus-Befragung krank, bei Menschen ohne Behinderung waren es nur 10%.
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Ulrike Marten, Telefon: +49 611 75 8147, www.destatis.de/kontakt
Pressemitteilung Nr.491 vom 17.12.2008
WIESBADEN - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren in Deutschland im Dezember 2007 2,25 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Das waren - im Zuge der Alterung der Bevölkerung - rund 118 000 oder 5,6% mehr als 2005 und 231 000 beziehungsweise 11,4% mehr als bei der ersten Durchführung der Erhebung im Jahr 1999. Die Mehrheit (68%) der Pflegebedürftigen waren Frauen. 83% der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter; rund ein Drittel (35%) 85 Jahre und älter.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko pflegebedürftig zu sein. Während im Dezember 2007 bei den 70- bis unter 75-Jährigen jeder zwanzigste (5%) pflegebedürftig war, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt: Der Anteil der Pflegebedürftigen an allen Menschen dieser Altersgruppe betrug 62%.
Mehr als zwei Drittel (68% oder 1,54 Millionen) aller 2,25 Millionen Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Davon erhielten 1,03 Millionen Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld, das bedeutet, sie wurden in der Regel zu Hause allein durch Angehörige gepflegt. Weitere 504 000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zum Teil oder vollständig durch ambulante Pflegedienste. 709 000 (32%) Pflegebedürftige wurden in Pflegeheimen betreut.
Diese und weitere Angaben - insbesondere auch über die Pflegeheime und die ambulanten Pflegedienste einschließlich des Personals - enthält der heute veröffentlichte Bericht zur "Pflegestatistik 2007 - Deutschlandergebnisse". Der Bericht ist kostenfrei im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes abrufbar. Zudem enthält die Veröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder "Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 2: Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern" vom März 2008 eine Vorausberechnung zur möglichen zukünftigen Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen.
Weitere Auskünfte gibt: Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Heiko Pfaff, Telefon: (0611) 75-8106, E-Mail: schwerbehinderte@destatis.de
Schwerbehinderung und Pflegebedürftigkeit 2011
Lebenslagen von Menschen mit Behinderung
Pressemitteilung Nr. 406 vom 30.10.2008
Wiesbaden Das Statistische Bundesamt (Destatis) verfügt über umfangreiche Daten, die die Lebens- und Arbeitssituation von Menschen mit Behinderung widerspiegeln. Dies wurde Bundespräsident Horst Köhler, der sich im Rahmen seines Besuches des Statistischen Bundesamtes besonders für dieses Thema interessierte, in einem Informationsgespräch erläutert. Die Daten stammen aus dem Mikrozensus, der europaweit größten Haushaltsbefragung mit jährlich circa 380 000 befragten Haushalten. Im Rhythmus von vier Jahren werden dabei auch Informationen zu Lebensbedingungen behinderter Menschen gewonnen. Die nächste derartige Befragung ist für das kommende Jahr geplant.
Nach der letzten Erhebung im Jahr 2005 gibt es in Deutschland etwa 8,6 Millionen Menschen mit amtlich anerkannter Behinderung. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von gut 10%.
Ein Großteil der behinderten Menschen bestreitet seinen Lebensunterhalt überwiegend aus einer Rente oder Pension (63%). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Behinderungen häufig in höheren Altersgruppen auftreten. Etwa 71% aller behinderten Menschen sind 55 Jahre und älter. Rund 19% aller Menschen mit Behinderung bestreiten ihren Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit, 9% werden überwiegend durch Angehörige unterstützt.
Rund 62% aller behinderten Menschen verfügen höchstens über einen Hauptschulabschluss. Etwa 19% beendeten erfolgreich die Realschule oder eine vergleichbare Bildungseinrichtung. Der Anteil von Fachhochschulreife oder Abitur beträgt bei den behinderten Menschen zusammen 12%. Keinen allgemeinen Schulabschluss haben 6% der behinderten Menschen.
Die behinderten Menschen weisen dabei vor allem bei den 25- bis unter 45-Jährigen niedrigere Schulabschlüsse als die Nichtbehinderten auf: 15% der behinderten Menschen in diesem Alter haben keinen allgemeinen Schulabschluss; bei den Nichtbehinderten sind deutlich weniger (3%) der 25- bis unter 45-Jährigen ohne Abschluss. Abitur haben 11% der behinderten und 26% der nichtbehinderten Menschen in dieser Altersklasse.
Auch beim höchsten Berufsabschluss zeigen sich zum Teil Nachteile für die behinderten Menschen: So haben bei den 30- bis unter 45-Jährigen rund 28% der behinderten Menschen keinen Abschluss, der Vergleichswert bei den Nichtbehinderten beträgt 14%. Einen Hochschulabschluss weisen 3% der behinderten und 11% der nichtbehinderten Menschen in diesem Alter auf.
Ausführliche Darstellungen der Lebenssituation behinderter Menschen sind in Aufsätzen in "Wirtschaft und Statistik" veröffentlicht: „Lebenslagen der behinderten Menschen“ (12/2006) und "Behinderung und Einkommen" (02/2007). Diese Aufsätze können kostenfrei über das Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes bezogen werden.
Weitere Auskünfte gibt: Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Heiko Pfaff, Telefon: (0611) 75-8106, E-Mail: schwerbehinderte@destatis.de
17.07.2008
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lebten zum Jahresende 2007 in Deutschland 6,9 Millionen schwerbehinderte Menschen; das waren rund 153 000 oder 2,3% mehr als am Jahresende 2005. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung war in Deutschland jeder zwölfte Einwohner (8,4%) schwerbehindert. Knapp über die Hälfte (52%) der Schwerbehinderten waren Männer. Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt wurde.
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So war ein gutes Viertel (28%) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre und älter; knapp die Hälfte (46%) gehörte der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahren an. 2% der Schwerbehinderten waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Überwiegend (82%) wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht; 4% der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf, 2% waren auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.
Am häufigsten litten schwerbehinderte Menschen unter körperlichen Behinderungen (64%): Bei 25% der Personen waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei 14% waren Arme und Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 13% Wirbelsäule und Rumpf. In 5% der Fälle lag Blindheit oder Sehbehinderung vor. 4% litten unter Schwerhörigkeit, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Auf geistige oder seelische Behinderungen entfielen zusammen 10% der Fälle, auf zerebrale Störungen 9%. Bei den übrigen Personen (17%) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.
Bei einem Viertel der schwerbehinderten Menschen (25%) war vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden; 30% wiesen einen Behinderungsgrad von 50 auf.
Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn, Ulrike Marten, Telefon: (01888) 644 - 8147 E-Mail: schwerbehinderte@destatis.de
Pressemitteilung Nr. 121 vom 19.03.2008
WIESBADEN - Wie Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen, kann der absehbare demografische Wandel in Deutschland zu etwa 58% mehr Pflegebedürftigen und 12% mehr Krankenhausbehandlungen im Jahr 2030 im Vergleich zu heute führen. Die Zahl der Pflegebedürftigen dürfte von 2,1 Millionen auf 3,4 Millionen und die in Krankenhäusern behandelten Fälle von 17 auf 19 Millionen steigen.
Ursache für diese Zunahmen ist die steigende Zahl an Älteren bei insgesamt sinkender Gesamtbevölkerung. Nach den Ergebnissen der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung wird die Zahl der 60-Jährigen und Älteren bis 2030 um rund 38% von 20,5 Millionen auf voraussichtlich 28,4 Millionen Einwohner und die der über 80-Jährigen vermutlich sogar um 73% von 3,6 Millionen auf 6,3 Millionen ansteigen.
Die veränderte Bevölkerungsstruktur dürfte zukünftig zu einem deutlich höheren Anteil älterer Pflegebedürftiger führen: Während heute 53% der Pflegebedürftigen 80 Jahre und älter sind, könnten es im Jahr 2030 rund 65% sein. Die Zahl der Pflegebedürftigen in diesem Alter nimmt dabei von 1,1 Millionen auf etwa 2,2 Millionen im Jahr 2030 zu. In der hier zugrundeliegenden Basisvariante der Modellrechnung ist unterstellt, dass die altersspezifischen Pflegequoten im Jahr 2030 identisch mit denen von heute sind. Geht man hingegen davon aus, dass sich das Pflegerisiko entsprechend der steigenden Lebenserwartung in ein höheres Alter verschiebt, läge die Zahl der ab 80-jährigen Pflegebedürftigen bei 2,0 Millionen. Die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen würde in diesem Modell etwas weniger stark auf 3,0 Millionen im Jahr 2030 ansteigen (Basisvariante: 3,4 Millionen).
Bei der Entwicklung der Behandlungsfälle in Krankenhäusern ergibt sich ein differenzierteres Bild. Zwar zeigt auch hier die Basisvariante - Konstanz der altersspezifischen Behandlungsquoten - durch die deutliche Verschiebung der Altersstruktur bis 2030 einen Anstieg um insgesamt 2 Millionen Behandlungsfälle, bei den einzelnen Behandlungsfeldern gibt es jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen. Typische mit dem Alter verbundene Krankheiten wie Herz-/Kreislauferkrankungen (+ 34%) und Krebserkrankungen (+ 21%) dürften bis 2030 stark an Bedeutung gewinnen. Dagegen werden mit der Geburt verbundene Krankenhausaufenthalte (- 22%) zurückgehen. Unter der Annahme, dass sich entsprechend der steigenden Lebenserwartung altersspezifische Erkrankungen auch erst später einstellen, würde sich die Zahl der Krankenhausbehandlungen insgesamt nur um knapp 1 Million auf 17,9 Millionen in 2030 erhöhen (Basisvariante: 19 Millionen).
Die modellmäßig berechneten Ergebnisse sind keine Prognosen, sondern zeigen lediglich, welche Folgen sich allein durch die demografische Entwicklung für die Zahl an Pflegebedürftigen und Behandlungsfällen in Krankenhäusern ergeben würden. Grundlage dieser Modellrechnungen sind aus der gegenwärtigen Situation und den bestehenden institutionellen Rahmenbedingungen abgeleitete einfache Annahmen zur Pflegebedürftigkeit und Behandlung in Krankenhäusern sowie die Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung nach der Variante zur Untergrenze der "mittleren" Bevölkerung.
Weitere Ergebnisse - für das Jahr 2020 auch nach Bundesländern - können der Veröffentlichung "Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 2: Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern" der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder entnommen werden.
Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung sind ebenfalls im Internetangebot von Destatis verfügbar.
11.07.2006
Wiesbaden (ots) - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes lebten zum Jahresende 2005 in Deutschland 6,7 Millionen schwerbehinderte Menschen; das waren rund 89 000 oder 1,3% mehr als am Jahresende 2003. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung war in Deutschland jeder zwölfte Einwohner (8,2%) schwerbehindert. Knapp über die Hälfte (52%) der Schwerbehinderten waren Männer. Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt wurde.
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So war gut die Hälfte (53%) der schwerbehinderten Menschen 65 Jahre und älter; knapp über ein Fünftel (21%) gehörte der Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jahren an. 2% der Schwerbehinderten waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Überwiegend (83%) wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht; 5% der Behinderungen waren angeboren, 2% auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.
Am häufigsten litten schwerbehinderte Menschen unter körperlichen Behinderungen (66%): Bei 26% der Personen waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei 14% waren Arme und Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 13% Wirbelsäule und Rumpf. In 5% der Fälle lag Blindheit beziehungsweise Sehbehinderung vor. 4% litten unter Schwerhörigkeit, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Auf geistige oder seelische Behinderungen entfielen zusammen 9% der Fälle, auf zerebrale Störungen ebenfalls 9%. Bei den übrigen Personen (16%) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.
Bei einem Viertel der schwerbehinderten Menschen (25%) war vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden; 30% wiesen einen Behinderungsgrad von 50 auf.
Die dargestellten vorläufigen Ergebnisse beruhen auf 15 Landesergebnissen zum Jahresende 2005 sowie den Ergebnissen für Baden-Württemberg zum Jahresende 2003. Für Baden-Württemberg konnten auf Grund der Auswirkungen des Streiks im öffentlichen Dienst der Länder noch keine Ergebnisse für 2005 erstellt werden. Zudem liegen noch keine vollständigen Daten für die Bevölkerung zum Jahresende 2005 in Deutschland vor. Die Anteile der schwerbehinderten Menschen an der Bevölkerung wurden daher einheitlich mit Bevölkerungswerten vom Jahresende 2004 berechnet.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn, Ulrike Marten, Telefon: (01888) 644-8147
06.12.07 - 09:45
In der Bundesrepublik Deutschland leben 145.000 blinde Menschen und ca. eine halbe Million Sehbehinderter. Ein Großteil von ihnen erblindet erst im Alter. Gerade für Späterblindete stellt die Bewältigung des Alltags eine enorme Herausforderung dar. Nicht nur die Mobilität ist eingeschränkt, sondern viele Angelegenheiten - wie Vertragsverhandlungen oder die Abwicklung von Bankgeschäften - erfordern die Unterstützung und Kontrolle eines Sehenden. Unterstützung, die aber aufgrund fehlender sozialer Kontakte oft nicht gegeben ist.
Weitere Auskünfte gibt:
Thorsten Bräuer, Telefon: 030-823 43 28
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